Vor wenigen Monaten hat DJI das Phantom leicht überarbeitet und dazu bei zwei der vier Motoren nun endlich linksdrehende Gewinde mit den passenden Hutmuttern eingeführt. Obwohl sicherlich nicht absolut essentiell, so sorgt diese Maßnahme doch für etwas mehr Sicherheit und sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. So lässt sich in dem einen oder anderen Fall ein Lösen der Propeller-Hutmuttern vermeiden. Ich selbst hatte bislang noch nie ein derartiges Problem, aber diese Vorsorge ist trotzdem sinnvoll.
CCW-Motoren für das Phantom. |
Die spannende Frage war jetzt allerdings für mich: welche beiden Motoren muss ich denn nun umrüsten, damit ich diesen Sicherheitsgewinn auch wirklich umsetze? Hmm, gar nicht so einfach, wenn man das zum ersten Mal macht. Das Ganze wäre übrigens als Aufgabe in den vorgeblich so aussagekräftigen Assessment Centern ideal...
Nachbemerkung: inzwischen habe ich ein DJI-Video gefunden, das meine Aufrüstung als korrekt bestätigt. Also richtig nachgedacht. Oder einfach nur ganz viel Glück gehabt...
Also ... die simple Faustregel lautet: Propellerdrehsinn und Gewindedrehsinn müssen jeweils gegenläufig sein. Um gehörig Verwirrung zu streuen, wird die Drehrichtung von Motoren eigentlich aus Sicht des Motors in Richtung Propeller angegeben. DJI spezifiziert den Drehsinn der Motoren beim Naza-M aber von oben gesehen in der Draufsicht auf einen Multicopter, also vom Propeller zum Motor hin.
Bei den Ersatzmotoren bezieht sich nun der Drehsinn CW (im Uhrzeigersinn) sowie CCW (gegen den Uhrzeigersinn) damit wahlweise auf die Motordrehrichtung von oben gesehen oder aber den Gewindedrehsinn (was eher einen Sinn ergibt, siehe auch den englischen Aufdruck). Letztlich mag sich jeder das merken, wie er will, solange am Ende die Faustregel eingehalten wird.
Einbaulagen der CCW- und CW-Motoren beim Phantom. |
Und es ist richtig, dass neben dem Kreispfeil im(!) Uhrzeigersinn dann CCW steht: denn hier ist ein zum Propellerdrehsinn gegenläufiges Gewinde nötig. Entsprechend gilt der umgekehrte Irrsinn spiegelbildlich bei den gegen den Uhrzeigersinn drehenden Propellern. Hier finden wir wie bisher ein rechtsdrehendes Gewinde.
Beim Umbau stellte sich dann völlig unerwartet die Löterei als ein Problem heraus, denn schließlich wollen die Anschlussdrähte der alten Motoren abgelötet und dann später die Anschlüsse der neuen CCW-Motoren angelötet werden. Bei mir wollte sich das Lot partout nicht erweichen lassen ... und nachdem ich sicherheitshalber einen erfahrenen Hasen im Umgang mit den neuen bleifreien Loten gefragt hatte, ging es mit einer hochgedrehten Temperatur von ordentlichen 380ºC an meiner 50W Lötstation dann endlich voran. Eine breite Kolbenspitze trug auch noch zum Erfolg bei.
Vorsichtshalber habe ich jeden Motor einzeln getauscht und dann jeweils eine Funktionskontrolle durchgeführt, bevor der nächste Motor an die Reihe kam. Alles verlief letztlich zufriedenstellend, so dass es danach zu zwei erfolgreichen Probeflügen auf's Feld ging.
Es gibt sicherlich schönere Wartungsarbeiten. Aber auf diese Weise habe ich schon einmal Erfahrung für die nächste Aufrüstung des Phantoms gesammelt: beim Einbau des Zenmuse H3-2D Gimbals steht ein Tausch der Hauptplatine des Phantoms auf dem Plan. Also wieder dicke Drähte ab- und wieder anlöten. Bäh!
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